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In unserer zweiten Rubrik der Reihe „Marketing-Titanen“ geht es um eine Maßnahme des Unternehmens Coca Cola, die auf einfachste und primitivste Art und Weise eine unvergleichliche Reichweite und extremen Kaufdrang erzeugt hat. Ein genialer Schachzug, der durch radikale Einfachheit überzeugt. Und natürlich extremer Kreativität.

Beginnen wir mit dem Grundproblem: Der Reizüberflutung eines jeden Konsumenten. Täglich werden wir mit Werbung regelrecht bombardiert. Anbieter werben aus vollen Rohren, lassen sich täglich neue Dinge einfallen, die uns zum Kauf bewegen sollen. Im Supermarkt gibt es allein für Butter mindestens 7 verschiedene Anbieter. Vor jedem Lebensmittel, das wir kaufen möchten, müssen wir immer eine Entscheidung treffen. 

Stellen wir uns aber einmal vor, es gibt ein Produkt, das personalisiert ist. z.B. durch Ihr Bild. Sie laufen also durch den Supermarkt und auf einer Butter lacht Sie ein Bild von Ihnen selbst an. Sie werden sofort aufmerksam, werden aus Ihrem Einkaufs-Rhythmusgerissen, sie sind vielleicht erst erschrocken, dann verwundert, dann begeistert. Und natürlich würde jeder die personalisierte Butter kaufen, allein um es der Familie, den Kindern oder den Freunden zu zeigen. 

Natürlich ist es nicht möglich, Bilder der Käufer auf eine Butterverpackung zu drucken. Aber vielleicht gibt es ja etwas, das fast genauso persönlich ist? Etwas, bei dem Sie immer aufmerksam werden? Etwas, das in seiner Anzahl trotzdem limitiert ist, damit es auf Verpackungen erscheinen kann? Sie werden es vielleicht schon ahnen: Es geht um den Namen. Seit Kindheitstagen sind wir darauf getrimmt, aufzuhorchen, wenn sein Name gerufen wird. Sehen wir unseren Namen in der Öffentlichkeit, wird unsere Aufmerksamkeit gebannt. Hat ein Filmcharakter den gleichen Namen wie man selbst, ist die Freude natürlich groß (wenn man nicht gerade Gandalf oder Legolas heißt). Und das wichtigste: Es gibt für jedes Land Listen mit den häufigsten Vornamen.

Marketing-Titanen: Coca-Cola und Du

Und jetzt kommen wir zur eigentlichen Marketing-Aktion: Coca Cola veröffentlicht Flaschen mit dem Aufdruck „Trink ne Coke mit…“ und druckt die häufigsten Namen des jeweiligen Landes auf die Flaschen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Flasche mit ausgewähltem Namen auf der Webseite zu bestellen. 

Das Ergebnis: Die Verkaufszahlen schießen in die Höhe. Der Umsatz steigerte sich um 2,5%. Die Bestellungen der Flasche mit eigenem Namen auf der Webseite (für ca. 5€) klettern in den mittleren fünfstelligen Betrag. Die Reichweite auf den sozialen Netzwerken ist gigantisch, da Nutzer die Flasche mit eigenem Namen natürlich ihren Freunden teilen möchten. 

Und mal ehrlich: Wer würde nicht in einem Regal voller Cola-Flaschen mit Namen mindestens einmal stehen bleiben, um seinen eigenen Namen zu suchen?

Einfach genial, oder? Eine solche kreative Aktion verdient sich natürlich den Platz in der Reihe der Marketing-Titanen!